K.R.Ä.T.Z.Ä.-Newsletter Nr. 16
22. Februar 2002
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möchtest, bitten wir dich, dich auf der Internetseite
-> http://www.kraetzae.de/newsletter.htm
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Herzlich willkommen zum sechzehnten Rundbrief!
Nach kurzer Erholung können wir Euch schon von den ersten Aktionen 2002 berichten. Und wir befinden uns in den Startlöchern für unserer bundesweite Wahlrechtskampagne von März bis zur Bundestagswahl im September. Wir bitten um Eure Mithilfe.

I N H A L T

1. 20.000ster Besucher auf deutscher K.R.Ä.T.Z.Ä.-Homepage zum Jahreswechsel
2. Kinospot zu Elternsprüchen auf unserer Homepage verfügbar
3. Artikel6.de-Aktion: Wir kleben Elternsprüche
4. Eure Beteiligung an der bundesweiten Kampagne "Ich will wählen"
5. Gesucht: Rechtskundiger in Sachen Schulverweigerung

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Zu 1. 20.000ster Besucher auf deutscher
K.R.Ä.T.Z.Ä.-Homepage zum Jahreswechsel
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Ziemlich genau zum Jahreswechsel wurde unsere Homepage 20.000 mal besucht. Mittlerweile sind's schon 21.000.
Außerdem hat unser Newsletter derzeit über 400 Empfänger.
Nur weiter so :-)


Zu 2. Kinospot zu Elternsprüchen
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Wie bereits im letzten Newsletter angekündigt ist in Zusammenarbeit mit dem K-Projekt noch ein weiterer Kurzfilm entstanden. Diesmal wurden zahlreiche Elternsprüche vom bekannten KRÄTZÄ-Plakat eindrucksvoll verfilmt.
Der Spot wurde leider nicht zur Berlinale angenommen und daher läuft er auch schon länger - wie auch der Essenspflicht-Spot (wie in Newsletter 15 berichtet) - in mehreren Berliner Kinos jeweils vor den Hauptfilmen. Jetzt liegt er auch zum Download auf unserer Homepage bereit.

Kinospot zu Elternsprüchen zum Ansehen und Download
-> http://kraetzae.de/a6spot.htm

Kinospot zur Essenspflicht zum Ansehen und Download
-> http://www.essenspflicht.de/ansehen.php


Zu 3. Artikel6.de-Aktion: Wir kleben Elternsprüche
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Eine der ältesten K.R.Ä.T.Z.Ä.-Requisiten ist das Plakat mit den Elternsprüchen: Nacheinander listet es alles auf, was Kinder sich tagtäglich anhören müssen - von "Sitz gerade" über "Benimm dich" bis hin zu "Mein liebes Fräulein" und "Das verstehst du nicht".

Seit Anfang Februar 2002 gibt es solche Sprüche nun auch als Aufkleber - verbunden mit einer neuen Aktion. Wir haben 40 Elternsprüche ausgewählt, die sich inhaltlich und platzmäßig eigneten und daraus 70 mm x 36 mm große Aufkleber gedruckt. Wir wollen, daß die verklebten Aufkleber in der Öffentlichkeit darauf aufmerksam machen, wie bevormundend und erniedrigend solche Worte sind.

Auf den Aufklebern steht die Internetadresse www.artikel6.de. Dort findet sich zunächst ein Text, der die Bedeutung der Aufkleber für Außenstehende erklärt, unsere Arbeit als Kinderrechtsprojekt kurz beschreibt und natürlich auf unser umfangreiches Internet-Angebot verweist.

Zugleich gehen wir näher auf den Artikel 6, Absatz 2 des Grundgesetzes ein. Dort ist das Recht der Eltern auf Erziehung verankert. Wir kritisieren, daß Kinder weder hier noch an anderer Stelle im Grundgesetz als Träger von Rechten genannt werden. Artikel 6 legt fest, daß Kinder Objekte elterlichen Handelns sind. Ob Kinder mit den Erziehungsmaßnahmen der Eltern überhaupt einverstanden sind, spielt keine Rolle.
Mit dieser Aktion rufen wir auch dazu auf, gemeinsam Vorschläge für einen neuen Artikel 6 zu erarbeiten.

Und das Wichtigste: Ihr könnt alle beim Aufkleber verkleben mitmachen:
Ihr könnt Euch zum einen die Aufkleber bei uns direkt bestellen. 40 Stück z.B. kosten 1 EUR + Porto. Zum anderen könnt Ihr Euch die Druckvorlage als PDF-Datei herunterladen, das Etikettenpapier online beim Büroartikelhändler bestellen und die Aufkleber selber zu Hause ausdrucken.

Die Erziehungssprüche als Plakat
-> http://kraetzae.de/spruch8.htm

Artikel6.de
-> http://www.artikel6.de

Aufkleber selbst ausdrucken und Blanko-Etiketten bestellen
-> http://kraetzae.de/art6pdf.htm


Zu 4. Beteiligung an der bundesweiten Kampage "Ich will wählen"
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Nachdem unsere Versuche, das Wahlrecht für Unter18jährige auf juristischem Weg einzuklagen, nicht erfolgreich waren, wollen wir nun, wie bereits im November 2000 angekündigt, "den Druck von unten mobilisieren", um so auf parlamentarische Entscheidungen hinzuwirken.

Dazu wollen wir dieses Jahr in der Zeit von März bis zur Bundestagswahl Ende September eine Kampagne mit dem Namen "Ich will wählen" durchführen. Dies soll in einem breiten Bündnis mit vielen anderen Gruppen und Einzelpersonen geschehen.

Doch worum geht es bei dieser Kampagne im Einzelnen? Zentrales Element ist eine Massenpetition an den Deutschen Bundestag mit Unterschriften von mehreren Tausend nicht wahlberechtigten Kindern und Jugendlichen. Der Text der Petition wird eine Erklärung mit der Überschrift "Ich will wählen" sein. Es geht um das persönliche Bekenntnis des einzelnen jungen Menschen - unabhängig davon, welche Vorstellungen er zur generellen Frage einer Wahlaltergrenze hat.

In diesem Sinne soll auch die Kampagne eine gemeinsame Aktion sowohl von Befürwortern der Abschaffung der Altersgrenze als auch von Befürwortern einer Herabsetzung sein. Jeder Beteiligte kann bezüglich des Wahlalters seine eigene Schlußfolgerung ziehen. Auch soll jede Gruppe und jede Einzelperson selbst festlegen, wieviel Kraft und Zeit sie der Kampagne widmen will.

Die bundesweite Wahlrechts-Kampagne richtet sich gezielt an alle Unter18jährigen. In den Monaten bis zur Bundestagswahl sollen möglichst viele Kinder und Jugendlichen von der Möglichkeit erfahren, bei der Kampagne mitzumachen, und in großer Zahl ihr eigenes Interesse am Wählen zum Ausdruck bringen.

Es soll Unterschriftslisten auf Papier (rechtlich erforderlich) und auch im Internet geben. Die Petition soll im Internet auf einer eigenen Domain zur Teilnahme bereitstehen und öffentlich gemacht werden. Jeder soll zudem die Möglichkeit haben zu begründen, warum er persönlich das Wahlrecht haben will. Des weiteren können auch unbeschränkt viele junge Leute eigene Aktionen durchführen und so versuchen, bundesweit auf die Kampagne aufmerksam zu machen.

Informationen zur Kampagne, die Liste der Unterstützenden und ihre Begründungen sollen öffentlich wahrnehmbar auf vielfältige Weise veröffentlicht und bereits während der Kampagne ausgewertet werden. Neben der Internetseite soll eine Kampagnen-Zeitung erstellt werden; auch Postkarten, Anzeigen und andere Formen der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit sind denkbar. Dabei soll die vom Bundestagswahlkampf ausgehende Aufmerksamkeit der (Medien-) Öffentlichkeit genutzt werden.


Um die Kampagne im Einzelnen zu planen, den Petitionstext zu beschließen, sich gemeinsam Gedanken über den Inhalt der Kampagnen-Zeitung und mögliche sonstige Aktionen zu machen und nichtzuletzt, um einander besser kennenzulernen, wollen wir uns vom 8. bis 10. März bei Berlin ein Wochenende lang mit allen interessierten Bündnispartnern zu einem Konzeptions- und Vorbereitungsseminar treffen.

Wenn Du Interesse hast, an dem Vorbereitungsseminar teilzunehmen, melde Dich bitte ab sofort bei uns.


Zu 5. Gesucht: Rechtskundiger in Sachen Schulverweigerung
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Die "Initiative für selbstbestimmtes Lernen - ohne Schulpflicht" ist auf der Suche nach juristischer Hilfe. Sie suchen jemanden, der sich mit Schul- bzw. Schulpflicht-Gesetzen auskennt bzw. bereit ist, sich in das Thema einzuarbeiten. Dabei muß es sich nicht notwendigerweise um einen Rechtsanwalt handeln; auch engagierte Jura-Studenten sind willkommen. Wenn Ihr selbst etwas beitragen könnt oder jemanden kennt, dann meldet Euch bitte bei

Christiane Ludwig-Wolf
Baars, Dorfstr. 10
29416 Winterfeld

Tel./Fax 039009/50378

Wir haben bereits über die Schulverweigerung berichtet
-> http://www.kraetzae.de/hs.htm


Schöne Grüße aus dem verschneiten Berlin
und auf viele UnterstützerInnen der Wahlrechtskampagne hoffend

Eure KinderRÄchTsZÄnker


P.S.:
Übrigens könnt ihr die bisherigen Newletter allesamt nachlesen unter:
-> http://www.kraetzae.de/newsletter.htm

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