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Der Schwimmbadbesuch

Einmal waren wir mit den Dänen schwimmen. Wir haben uns verabredet, haben unsere Badesachen unter den Arm geklemmt und sind zusammen losmarschiert. Der Spaziergang hin war schon toll: Die Abendsonne schien, wir schritten im Entenmarsch durch kniehohes Gras und unterhielten uns alle ganz prächtig.

Cecile und ich haben sogar noch einen Wettlauf durch's Gras veranstaltet. Sie mußte sich ihre hochhackigen Schuhe ausziehen, um nicht umzuknicken. Ziel war ein etwa 150m entfernter Baum. Wir rannten los und gaben beide alles und ich habe jetzt noch die anfeuernden Rufe der anderen im Ohr, die uns hinterherblickten. Beide haben wir gewonnen; doch der schönste Preis war der Rückweg vom Baum, bei dem wir auf ca. 20 von der Sonne angestrahlte Leute zugingen, die ständig etwas riefen. Es war einfach ein faszinierendes Bild.

In Dänemark ist jede öffentliche Institution etwas größer und offener und die Menschen nehmen das etwas selbstverständlicher hin als staunende Deutsche. So auch die Schwimmhalle: ein helles, großes Haus mit Rutsche, mehreren Bassins und Sprungbrettern. Das Allerbeste war aber das Spielbecken mit tausend schwimmenden Matten, Bällen, Gummistangen und -kringeln und und und. Wir stürzten uns alle sofort auf sämtliche Geräte, um uns gegenseitig zu verdreschen; es war wie im Piranha-Becken. Der große Dennis aus Dänemark hat sich meist mit dem großen Benni aus Deutschland verbündet, um alle anderen zu ertränken. Bei dem Gemetzel bin ich zweimal fast drauf gegangen, aber nicht nur ich. Caro hing regelmäßig am Beckenrand neben mir und japste nach Luft. Als wir uns ausgeruht hatten, erkundeten wir die Rutsche. Und die war ziemlich cool und schnell. Nach einer Weile wurde es allein aber langweilig und wir dachten uns die verschiedensten Menschenkonstellationen aus. Leider hatten die Dänen vergessen, uns zu sagen, daß es strengstens verboten ist, zu dritt zu rutschen. (Eigentlich war uns das auch klar.) Jedenfalls wurde die Rutsche erstmal gesperrt, nachdem wir wieder einmal gehörig auf dänisch zugetextet wurden. Als ich zum Beispiel Gummiarmreifen an die Füße machte, um auszuprobieren, wie sich das anfühlt, kam gleich wieder eine Frau und redete auf mich ein. Ich kann außer „Hi“ nur noch „Du har en grim hestehale“ sagen, was soviel heißt wie „Du hast einen häßlichen Pferdeschwanz“. Diesen Spruch fand ich unangebracht.

Es gab einen kleinen und zwei große Türme. Der kleine Turm war 1m und die großen 3m und 5m hoch. Wenn man dort oben stand, sah das jedoch nicht aus wie 3m oder 5m, sondern wie mindestens hundert Meter. Um mein kostbares Leben nicht auf`s Spiel zu setzen, bin ich peinlicherweise zweimal den Turm wieder runtergeklettert. Paula, Anna, Miia und Dennis haben die ganze Zeit versucht, mich zu überreden. Aber ich hab mich von dieser leichtsinnigen Jugend nicht verführen lassen. An dieser Stelle soll ich übrigens besonders auf die außergewöhnliche Leistung von Anna, Miia, Paula, Lena und Caro hinweisen, die sich diese Wahnsinnstat getraut haben. Wenn sie jetzt keine Kinder mehr kriegen können oder auf ewig unter Rückenschmerzen leiden..., meine Schuld ist es nicht. Nach anderthalb Stunden Spaß haben wir die Schwimmhalle verlassen. (Das war auch bitter nötig, weil uns inzwischen sämtliche Bademeister nicht mehr leiden konnten.) Draußen-mit frischgewaschenen Haaren- hab ich mir erstmal `ne Mega-Lakritzstange gegönnt.

Sue Hermenau

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