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Wahlprüfsteine 2001 > Fragen an die Spitzenkandidaten

Fragen an die Spitzenkandidaten

 

Wahlprüfsteine an kandidierende Spitzenpolitiker
bei den Berliner Abgeordnetenhauswahlen 2001

Bitte antworten Sie sobald wie möglich oder bis spätestens zum 12. September
und schicken Sie Ihre Antworten an: (geeignet als Adressfeld für Din A4 Umschlag)

Kinderrechtsprojekt KRÄTZÄ
- Wahlprüfsteine -
Dunckerstr. 11
10437 Berlin


Fragen zu den landespolitischen Themen:

 

1. WAHLALTER
2. SCHULPFLICHT
3. SCHULVERWEIGERUNG
4. WAHLFREIHEIT INNERHALB DER SCHULE
5. ZENSUREN, ZENTRALE ABSCHLUSSPRÜFUNGEN
6. SCHULUNIFORMEN
7. FREIE SCHULWAHL
8. FINANZIERUNG VON SCHULEN IN FREIER TRÄGERSCHAFT
'
9. GENEHMIGUNG EINER SCHULE NACH DEM MODELL DER SUDBURY VALLEY SCHOOL



1. WAHLALTER

In der Demokratie gilt das Prinzip, dass alle Menschen, die von Entscheidungen betroffen sind, das Recht haben müssen, sich durch Wahlen und Abstimmungen am Zustandekommen dieser Entscheidungen zu beteiligen. Menschen aufgrund ihres Alters vom Wahlrecht auszuschließen, ist unzulässig, weil dies der Staatsfundamentalnorm unseres Grundgesetzes Art. 20 („alle Staatsgewalt geht vom Volke aus“), dem Demokratieprinzip: Ein Mensch – Eine Stimme und dem Repräsentationsgedanken widerspricht. Kriterien wie Reife, Beeinflussbarkeit, Informiertheit sind auch bei Erwachsenen kein Grund, ihnen das Recht zu wählen vorzuenthalten.

Dennoch sind Menschen unter 18 Jahren in Berlin weder auf Landes- noch auf Bezirksebene wahlberechtigt.

Befürworten Sie bei Abgeordnetenhauswahlen die ...

  a) Abschaffung der Altersgrenze beim Wahlrecht? [__]
  b) Senkung des Wahlalters, und zwar auf ___ Jahre? [__]
  c) Beibehaltung des Wahlalters von 18 Jahren? [__]
  d) Anhebung des Wahlalters, und zwar auf ___ Jahre? [__]
  e) eine andere Lösung? Und zwar:
______________________________________________________________
______________________________________________________________
[__]

Befürworten Sie bei BVV-Wahlen die ...

  a) Abschaffung der Altersgrenze beim Wahlrecht? [__]
  b) Senkung des Wahlalters, und zwar auf ___ Jahre? [__]
  c) Beibehaltung des Wahlalters von 18 Jahren? [__]
  d) Anhebung des Wahlalters, und zwar auf ___ Jahre? [__]
  e) eine andere Lösung? Und zwar:
______________________________________________________________
______________________________________________________________
[__]

Uns interessiert, warum sie so denken:




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2. SCHULPFLICHT

Schulpflicht bedeutet, dass junge Menschen nicht selbst entscheiden dürfen, was sie lernen (Lernpflicht), und wie, wann und wo sie es lernen (Anwesenheitspflicht). In den USA sowie zahlreichen europäischen Ländern wie z.B. Dänemark, Österreich, Frankreich und Großbritannien besteht keine Schulpflicht, sondern eine Bildungspflicht. Dadurch können Kinder und Jugendliche auch zu Hause bei Eltern oder Verwandten lernen (Homeschooling, Unschooling).

In Berlin hingegen besteht eine 10jährige Schulpflicht. Eltern, deren Kinder ohne Schule lernen, drohen Bußgelder bis zu 5000 DM sowie der Entzug des Sorgerechts.

Befürworten Sie ...

  a) die Abschaffung der Schulpflicht und Wahrung des Rechts des Kindes auf Bildung? [__]
  b) die Umwandlung der Schulpflicht in eine Bildungspflicht? [__]
  c) die Beibehaltung der Schulpflicht? [__]
  d) eine andere Lösung? Und zwar:
______________________________________________________________
______________________________________________________________
[__]

 

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3. SCHULVERWEIGERUNG

Junge Menschen, die die Schule nicht (mehr) besuchen wollen, haben dafür meist viele Gründe. Trotzdem werden Kinder und Jugendliche immer wieder durch die Polizei aufgegriffen und sogar gegen ihren Willen zurück in die Schule gebracht. Eltern, die den Wunsch der Kinder unterstützen, eine Schule nicht (mehr) besuchen zu wollen, riskieren Sorgerechtsentzug und ein gesetzliches Bußgeld bis zu 5000 DM. In solchen Fällen werden Anträge der betroffenen Eltern auf Befreiung von der Schulpflicht vom Landesschulamt nicht genehmigt. Diese Entscheidung ist keinesfalls das Ergebnis einer Prüfung individueller Bedürfnisse und vorhandener Möglichkeiten für alternative Lernformen, sondern sie wird schlicht mit der gesetzlich vorgeschriebenen Schulpflicht begründet. Eltern und Kinder werden erst dann nicht mehr bedrängt bzw. ihnen wird erst dann geholfen, sobald die Kinder bereit sind, (wieder) zur Schule zu gehen.

Befürworten Sie ...

  a) die Entscheidung über einen (erneuten) Schulbesuch den betroffenen jungen Menschen zu überlassen, und eine aus deren Sicht wünschenswerte Alternative im Sinne der Wahrung des Rechtes des Kindes auf Bildung zu ermöglichen? [__]
  b) die Befreiung von der Schulpflicht dann zu genehmigen, wenn nachgewiesen werden kann, dass auf andere Weise das Recht des Kindes auf Bildung besser gewahrt werden kann? [__]
 

c) die Regelung, Schulverweigerer wie bisher u.a. von der Polizei aufgreifen und
sie zurück zur Schule bringen zu lassen und den Eltern Bußgelder anzudrohen?

[__]
  d) härteres Durchgreifen gegenüber Schulverweigerern und ihren Eltern?
mittels:

______________________________________________________________
______________________________________________________________
[__]
  e) eine andere Lösung? Und zwar:
______________________________________________________________
______________________________________________________________
[__]

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4. WAHLFREIHEIT INNERHALB DER SCHULE

Alle Menschen haben ein angeborenes Lernbedürfnis. Kleinkinder lernen innerhalb kurzer Zeit so komplizierte Dinge wie Laufen und Sprechen und natürlich noch vieles mehr – völlig ohne Druck und Zwang. Erfolgreiches und langanhaltendes Lernen setzt Interesse, eigene Motivation voraus. Dies kann man nicht verordnen – nicht dem Einzelnen und schon gar nicht für eine ganze Gruppe. Druck und Zwang mögen zwar für einen kurzen Zeitraum zum „Lernen“ bewegen – wenn auch nur zum Auswendiglernen und weniger zum Begreifen –, bewirken allerdings auch Abwehrreaktionen und eine Abwendung vom Lernen überhaupt.

Dennoch beschränkt sich in der Grundschule und der Mittelstufe die Wahlfreiheit auf die (begrenzte) Auswahl der Fremdsprachen sowie eines Wahlpflichtfaches. In der Oberstufe dürfen Schüler zwar Schwerpunkte setzen und einige Fächer abwählen, müssen aber weiterhin Fächer besuchen, die für sie nicht von Interesse sind. Überhaupt keinen Einfluss haben Schüler darauf, von wem sie unterrichtet werden.

Befürworten Sie in der Grundschule die ...

  a) Abschaffung der Pflicht, Schulfächer besuchen zu müssen
(freie Wahl der Fächer)?
[__]
  b) Reduzierung der Pflicht, Schulfächer besuchen zu müssen? [__]
 

c) Beibehaltung der derzeitigen Verhältnisse?

[__]
  d) Zunahme der Pflicht, Schulfächer besuchen zu müssen? [__]
  e) Abschaffung jeglicher Wahlfreiheit? [__]

Befürworten Sie in der Mittelstufe (Sekundarstufe I) ...

  a) Abschaffung der Pflicht, Schulfächer besuchen zu müssen
(freie Wahl der Fächer)?
[__]
  b) Reduzierung der Pflicht, Schulfächer besuchen zu müssen? [__]
 

c) Beibehaltung der derzeitigen Verhältnisse?

[__]
  d) Zunahme der Pflicht, Schulfächer besuchen zu müssen? [__]
  e) Abschaffung jeglicher Wahlfreiheit? [__]

Befürworten Sie in der Oberstufe (Sekundarstufe II) ...

  a) Abschaffung der Pflicht, Schulfächer besuchen zu müssen
(freie Wahl der Fächer)?
[__]
  b) Reduzierung der Pflicht, Schulfächer besuchen zu müssen? [__]
 

c) Beibehaltung der derzeitigen Verhältnisse?

[__]
  d) Zunahme der Pflicht, Schulfächer besuchen zu müssen? [__]
  e) Abschaffung jeglicher Wahlfreiheit? [__]

 

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5. ZENSUREN, ZENTRALE ABSCHLUSSPRÜFUNGEN

Zensuren und andere nicht vom Schüler angeforderte Bewertungen behindern das Lernen, indem sie die natürliche Motivation (z.B. im Leben zurecht kommen wollen, Neugier) durch eine künstliche Motivation (gute Zensuren, Vermeidung von Bestrafung etc.) ersetzen. Zensuren sagen so gut wie nichts darüber aus, was jemand kann oder weiß. Mit der Zensurengebung haben Lehrer ein Machtinstrument, das ein gleichberechtigtes Verhältnis zwischen Schülern und Lehrern verhindert. Des weiteren dienen Zensuren der Auslese. Unzählige Freie, Alternativ- und Demokratische Schulen zeigen seit langem, dass weder Zensuren noch andere Bewertungen notwendig sind.

Dennoch können in Berlin ab der 2. Klasse Zensuren vergeben werden. Nach der 4. Klasse sind sie gesetzlich vorgeschrieben.


Befürworten Sie in der Grundschule die ...

  a) Abschaffung von Zensuren und jeder anderen nicht vom
Schüler angeforderten Bewertung?
[__]
  b) Ersetzung von Zensuren durch andere Bewertungsformen? [__]
 

c) Beibehaltung von Zensuren?

[__]
  d) Einführung von Zensuren ab der 1. Klasse? [__]

Befürworten Sie in der Mittelstufe (Sekundarstufe I) die ...

  a) Abschaffung von Zensuren und jeder anderen nicht vom
Schüler angeforderten Bewertung?
[__]
  b) Ersetzung von Zensuren durch andere Bewertungsformen? [__]
 

c) Beibehaltung von Zensuren?

[__]

Befürworten Sie in der Oberstufe (Sekundarstufe II) die ...

  a) Abschaffung von Zensuren und jeder anderen nicht vom
Schüler angeforderten Bewertung?
[__]
  b) Ersetzung von Zensuren durch andere Bewertungsformen? [__]
 

c) Beibehaltung von Zensuren?

[__]

Befürworten Sie in Hinsicht auf Abschlussprüfungen nach der 10. Klasse ...

  a) die Nicht-Einführung? [__]
  b) die Einführung nicht-zentraler Prüfungen? [__]
 

c) die Einführung zentraler Prüfungen?

[__]

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6. SCHULUNIFORMEN

Da Kleidung gerade auch bei Jugendlichen ein Ausdruck ihres Lebensgefühls und ihrer Identität ist, stehen Schuluniformen (genaue Vorschriften, welche Kleidungsstücke erlaubt sind) und Dress Codes (Negativlisten mit verbotenen Kleidungsstücken) im Widerspruch zum Grundrecht auf freie Entfaltung der Persönlichkeit. Schuluniformen stellen die Loyalität gegenüber der Schule – in der Schüler sogar gegen ihren Willen anwesend sein müssen – über die Individualität des einzelnen Schülers. Auch der vielbeklagte Markenklamotten-Terror wird sich in anderer Form fortführen. Nach der Einführung von Einheitskleidung wird eben dann der Schulrucksack, das Handy, das Fahrrad, die Uhr, Schmuck oder was auch immer zum Statussymbol.

Dennoch wird in Berlin seit einiger Zeit die Einführung von Schuluniformen bzw. Kleidervorschriften diskutiert und von einigen Politikern auch aktiv gefordert.



Befürworten Sie ...

  a) ein ausdrückliches Verbot von Schuluniformen und Dress Codes? [__]
  b) die Möglichkeit für Schulen, Dress Codes einzuführen? [__]
 

c) die Möglichkeit für Schulen, Schuluniformen einzuführen?

[__]
  d) die berlinweite Einführung von Schuluniformen, wobei jede Schule ihre eigene Uniform hat? [__]
  e) die berlinweite Einführung von einheitlichen Schuluniformen? [__]

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7. FREIE SCHULWAHL

Die schwierigen und langwierigen Genehmigungsverfahren und die viele Jahre ausbleibende Finanzierung von Schulen in freier Trägerschaft verhindern das Entstehen einer vielseitigen Schullandschaft. Der vom Staat erlassene und für alle verbindliche Lehrplan lässt wenig Spielraum zu, Schule grundsätzlich anders zu gestalten. Aus diesem Grund haben Kinder und Eltern kaum die Möglichkeit, zwischen unterschiedlichen Schulen zu wählen.

Die Folgen der Entscheidung für eine bestimmte Schule muss außerdem vor allem das jeweilige Kind bzw. der jeweilige Jugendliche tragen. Die Entscheidung den Eltern zu überlassen kann bedeuten, dass die Interessen des Kindes keine Berücksichtung finden.

Dennoch dürfen sich nur volljährige Schüler unter den bestehenden Angeboten ihre Schule selbst aussuchen. Bei Schülern unter 18 Jahren entscheiden die Eltern.


Befürworten Sie...

  a) die Entstehung einer vielseitigen Schullandschaft in privater und staatlicher Trägerschaft mit unterschiedlichsten Konzeptionen [__]
  b) weiterhin die Vorgabe und Kontrolle des Staates (Staatsmonopol) darüber, was in den Schulen gelernt werden soll? [__]
 

c) die Einführung einer für alle einheitlichen staatlichen Schule

[__]
  e) eine andere Lösung? Und zwar:
______________________________________________________________
______________________________________________________________
[__]

 

Befürworten Sie die freie Wahl zwischen den bestehenden Schulen/Schularten durch Kinder bzw. Jugendliche ...

  a) jeden Alters? [__]
 

b) ab einem bestimmten Alter / einer bestimmten Klasse? Und zwar ab ___

[__]
 

c) wie bisher ab 18 Jahren?

[__]

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8. FINANZIERUNG VON SCHULEN IN FREIER TRÄGERSCHAFT

Solange Schulen in freier Trägerschaft (sog. Privatschulen) nicht genauso finanziert werden wie staatliche Schulen, sind sie auf zusätzliche Einnahmen durch Schulgeld angewiesen. Jedoch können es sich nicht alle Familien leisten, für den Schulbesuch ihrer Kinder zu bezahlen. Und auch wenn eine Familie das Schulgeld aufbringen könnte, ist fraglich, ob sie dazu auch bereit ist. Erst dadurch werden Schulen, die andere Bildungskonzepte verfolgen, z.B. Freie Alternativschulen, zu tendenziell elitären Einrichtungen. Nichtstaatliche Schulen müssen genauso wie staatliche Schulen allen Kindern unentgeltlich offenstehen.

Dennoch erhalten Schulen in freier Trägerschaft in Berlin frühestens drei Jahre nach ihrer Anerkennung staatliche Gelder. Die Finanzierung erfolgt jedoch auch dann nur in Höhe von 97 Prozent der Personalkosten einer entsprechenden öffentlichen Schule. Die sonstigen Kosten für z.B. Miete, Strom und Unterrichtsmaterial werden überhaupt nicht übernommen.



Befürworten Sie bei der Höhe der Finanzierung von Schulen in freier Trägerschaft die ...

  a) Gleichstellung mit staatlichen Schulen? [__]
 

b) Anhebung der derzeitigen Zuschüsse?

[__]
 

c) Beibehaltung der derzeitigen Zuschüsse?

[__]
  d) Senkung der Zuschüsse? [__]
  e) Streichung aller Zuschüsse? [__]

Befürworten Sie hinsichtlich des Beginns der Finanzierung
von Schulen in freier Trägerschaft die ...

  a) Abschaffung der Wartezeit von drei Jahren? [__]
 

b) Verkürzung der Wartezeit?

[__]
 

c) Beibehaltung der derzeitigen Wartezeit?

[__]
  d) Verlängerung der Wartezeit? [__]

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9. GENEHMIGUNG EINER SCHULE NACH DEM MODELL DER SUDBURY VALLEY SCHOOL

Exkurs: Kurzbeschreibung des Schulmodells

In der vor über 30 Jahren in Framingham (Massachusetts, USA) gegründeten Sudbury Valley School gelten die Grundprinzipien einer freiheitlich-demokratischen Gesellschaft, Selbstbestimmung und Mitbestimmung, auch für Kinder und Jugendliche. Freiheit und Demokratie, Verantwortung, Respekt und Vertrauen stehen im Mittelpunkt dieser ungewöhnlichen Schule.

Jeder der 220 Schüler im Alter von 4 bis etwa 19 Jahren entscheidet selbst, womit er seine Zeit verbringt. Niemand wird zum Lernen gezwungen oder gedrängt. Lernen wird nicht künstlich inszeniert, sondern findet als natürlicher Prozess mitten im Leben statt, in einer Umgebung die eher einem großen Einfamilienhaus statt einem Verwaltungsgebäude entspricht. Es gibt keinen Lehrplan und keine unangeforderte Bewertung. Die Kinder sind neugierig und wollen im Leben zurechtkommen. Sie lernen, indem sie Dinge ausprobieren, anderen zusehen, etwas mit ihnen zusammen machen, sich mit ihnen über alles mögliche unterhalten, spielen, lesen, sich etwas erklären lassen, einfach aktiv am Leben teilnehmen. Es gibt keine Klassenstufen und keine Trennung nach dem Alter. Die Schüler müssen ihre Aktivitäten nicht im 45-Minuten-Takt wechseln, sondern haben Zeit, konzentriert ihren Interessen nachzugehen, und lernen so, nicht locker zu lassen, bis sie ihr selbstgestecktes Ziel erreicht haben. Kurse finden nur statt, wenn Schüler dies ausdrücklich verlangen.

Alle Entscheidungen, die die Schulgemeinschaft betreffen, werden in der wöchentlichen Schulversammlung, in der jeder Mitarbeiter und jeder Schüler eine Stimme hat, durch Mehrheitsentscheidung getroffen. Schüler und Mitarbeiter der Schule sind völlig gleichberechtigt. Beschwerden über die Verletzung der gemeinsam festgelegten Regeln werden von einem demokratisch legitimierten Justizkomitee auf rechtsstaatliche Weise verhandelt. Schüler und Lehrer werden dabei gleichermaßen zur Verantwortung gezogen.

Anders als in traditionellen Schulen gibt es an Sudbury Valley niemanden, der nicht früher oder später Lesen, Schreiben und Rechnen lernt. Sobald ein Schüler sich entschlossen hat, etwas zu lernen, lernt er es in einem Bruchteil der sonst üblichen Zeit. Sudbury-Valley-Abgänger haben gelernt, Verantwortung für ihr eigenes Leben zu übernehmen und sich den Herausforderungen einer sich immer schneller verändernden Welt zu stellen. Ein Großteil der Schüler, die zuvor traditionelle Schulen besuchten, galt auf diesen als Problemschüler. An Sudbury Valley haben sie die Freude am Lernen wiedergewonnen und sind zufriedene und erfolgreiche Erwachsene geworden. 85% der ehemaligen Sudbury-Valley-Schüler haben später studiert oder andere Einrichtungen höherer Bildung besucht. Fast alle arbeiten im Beruf ihrer Wahl. Mittlerweile gibt es weltweit etwa 20 Sudbury Schools.

Ausführlichere Informationen finden Sie unter: www.kraetzae.de/sudbury.htm

Anhänger dieses Schulmodells befürchten, dass die Schulverwaltung eine solche Schule in Berlin nicht genehmigen würde.


Befürworten Sie ...

  a) die Einrichtung einer Sudbury School als staatliche Schule mit Autonomiestatus? [__]
 

b) die Einrichtung einer Sudbury School als Privatschule?

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c) die Nicht-Genehmigung von Sudbury Schools?

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  [__]

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