Berlin,
17. November 2001
Glaubwürdigkeit
der Berliner
Regierungskoalition auf dem Prüfstand
Berliner
Kinderrechtsgruppe K.R.Ä.T.Z.Ä. erinnert die Koalitionsparteien
FDP und Bündnis90/Die Grünen an ihre Wahlkampf-Positionen
Herabsetzung des Wahlalters wahrscheinlich
Am Montag, 19. November
treffen sich erneut die Arbeitsgruppen von FDP, SPD und Bündnis90/Die
Grünen, um bis Ende der Woche ihre Koalitionsverhandlungen
zur zukünftigen Bildungspolitik abzuschließen. In einem
Schreiben an die Leiter der Koalitionsverhandlungen und der Arbeitsgruppen
zur Bildungspolitik erinnerten die KinderRÄchTsZÄnker
(K.R.Ä.T.Z.Ä.) die Berliner FDP und Bündnis 90/Die
Grünen an ihre Wahlkampf-Aussagen zur Bildungspolitik und politischen
Mitbestimmung von Kindern und Jugendlichen. Die SPD hatte keine
klaren Antworten auf die Wahlprüfsteine gegeben und wurde daher
auch nicht mehr angeschrieben.
Entsprechend ihrer Positionen wollen die FDP und Bü90/Die Grünen
das Wahlalter senken. Die SPD hält laut eines Antwortschreibens
eine Herabsetzung für "eine reale Möglichkeit, um
noch mehr Jugendliche für Politik zu interessieren". Die
Wartezeit, bis Schulen in freier Trägerschaft staatliche Zuwendungen
bekommen, sollte nach Ansicht der FDP ganz abgeschafft werden und
Bü90/Die Grünen votierten immerhin für eine Verkürzung
der Wartezeit. Die Berliner FDP und Bü90/Die Grünen erklärten
sich bereit, eine Schule nach dem Sudbury-School-Modell als Privatschule
zu genehmigen (s. http://www.kraetzae.de/sudbury.htm).
Im Berliner Wahlkampf veröffentlichten die KinderRÄchTsZÄnker
die Wahlinformationszeitung "Der Rahmen des Möglichen",
in der sie über die Antworten aller Spitzenkandidaten auf ihre
Wahlprüfsteine informieren. Damit erhoffen sie sich mehr Transparenz
politischen Handelns. "Eine informierte Öffentlichkeit
kann nun anhand der Regierungspolitik die Glaubwürdigkeit von
SPD, FDP und Bündnis 90/Die Grünen prüfen",
so die KinderrechtlerInnen.
Die nun beendete Wahlprüfsteine-Aktion habe nach Auffassung
von K.R.Ä.T.Z.Ä. das Ziel erreicht, mit Politikern und
in der Öffentlichkeit die Diskussion über demokratische
Mitbestimmungsmöglichkeiten für Kinder und Jugendliche
voranzubringen. Allgemein gehe es darum, mehr Respekt und Toleranz
im Umgang mit jungen Menschen zu bewirken. Bereits 1999 mischten
sich die KinderRÄchTsZÄnker in den Berliner Wahlkampf
ein. 1999 unterstützten sie Martin Wilke, der als parteiunabhängiger
Direktkandidat im Prenzlauer Berg mit dem Motto "Kompromißlos
für Gleichberechtigung und Menschenrechte" antrat und
5% der Erststimmen erhielt.
Den
Wortlaut der Wahlprüfsteine und die Antworten der
Spitzenkandidaten finden Sie auch unter:
http://www.kraetzae.de/wps.htm
Viele weitere Informationen über die KinderRÄchTsZÄnker
und ihre Aktionen finden Sie unter
http://www.kraetzae.de
oder rufen Sie uns an: (030) 4479722
|
|
Diese
Aktion wurde von der Senatsverwaltung für Schule Jugend und
Sport und vom Berliner Aktionsprogramm für Demokratie und Toleranz
finanziell gefördert.

|