Benjamin Kiesewetter 
23. Oktober 1996 
 
 

Protest-Erklärung gegen die Androhung meines Schulausschlusses

Ich bin am 1. Oktober 1996 offiziell vom Schulamt (OschR H. 
Schmidt) mit dem Ausschluß von der Schule bedroht worden. 
Diese Drohung finde ich skandalös. Ich protestiere dagegen 
hiermit öffentlich. 
 
Auf meine ausführliche Begründung für mein Fernbleiben vom 
Chemieunterricht ist bisher mit keinem Wort eingegangen 
worden.
 
Meine mit dem heutigen Datum beginnende erneute Teilnahme 
am Chemie-Unterricht erfolgt nur aus Angst. Ich will mich vor 
dem Ausschluß schützen. Gleichzeitig nehme ich die große 
Ungerechtigkeit nicht hin, die ich in der von der Schulverwaltung 
gewählten formalen und einseitigen Verfahrensweise erkenne. 
Mein Erscheinen bedeutet kein Zurückziehen meiner Forderung. 
 
Ich halte an meiner Position fest und werde weiterhin auf 
politischer und rechtlicher Ebene gegen die Haltung der Schule 
und der Schulverwaltung vorgehen. Rechtliche und politische 
Meinungsunterschiede über die Funktion der Teilnahme an 
einem bestimmten Unterrichtsfach (in diesem Fall Chemie) 
dürfen nicht dazu führen, daß ich über einen Schulausschluß 
mundtot gemacht werde.
 
Ich kann mir nicht vorstellen, daß diese Machtdemonstration des 
Schulapparates von irgendeinem vernünftigen Menschen 
gutgeheißen werden kann. Einschüchterung ist unvereinbar mit 
den Zielen der Schule.