Grundideen für das Lernen in Sands

Wir hatten den Mitbegründer der Sands-Schule, David Gribble, nach den Unterschieden zwischen Sands und der in den USA gelegenen Sudbury Valley School gefragt. Letztere ist viel größer als Sands und als freie demokratische Schule sehr berühmt. Seine Antwort beschreibt typische Merkmale von Sands. Wir zitieren aus seinem Schreiben und haben lediglich einige Formulierungen zum besseren Verständnis verändert.

Normaler Lehrplan

Der größte Unterschied ist, dass es in Sands einen ziemlich normalen Lehrplan gibt. Das haben die SchülerInnen gewollt. Wenn man will, kann man Englisch, Mathematik, Wissenschaften, Kunst, Theater und so weiter mit einem Lehrer in einer Klasse studieren.

Nur wenige Gesetze

Am Anfang hatten wir in Sands nur zwei Regeln - Kein Alkohol und keine Drogen und Rauchen im Haus verboten. (Drei Regeln, vielleicht) Sonst wollten wir uns auf „Common sense" (gesunden Menschenverstand) verlassen. Hoffentlich bleibt noch die Idee, dass sich alle gut miteinander verständigen wollen und daher braucht man vielleicht ein bissel Struktur, aber nur sehr wenige Gesetze. Und diese Gesetze ändern sich sehr oft.

Suche nach den Gründen für „schlechtes Benehmen"

Wenn sich jemand schlecht benimmt, will man in Sands untersuchen, warum. Zum Beispiel könnte sein Vater krank sein, oder seine Eltern könnten streiten, oder er könnte Schwierigkeiten mit seinen Eltern oder mit seinen Freunden haben. Vielleicht wird die ganze Familie bald wegfahren müssen. Vielleicht erinnert er sich noch an das Elend in einer vorigen Schule. In Sudbury, glaube ich, will man solche Sachen nicht untersuchen. Sie glauben nicht, dass die Schule sich in solchen Fällen einmischen darf. In Sands glaubt man, dass die Schule solchen Schülern helfen soll.

Niemand wird gestraft

Eines ist in Sands sehr wichtig - es wird niemand gestraft. Vor dem School Meeting* zu erscheinen, ist vielleicht selbst eine Strafe, aber es gibt keine Geldstrafen oder Sonderarbeit oder Ausschlüsse von gewissen Räumen oder so was. Aber wenn es zu weit geht, wenn die Schule gar nichts mehr tun kann, kann das School Meeting jemanden verweisen. Das ist nur zwei- oder dreimal in vierzehn Jahren vorgekommen.

Kein ideales System

Sudbury glaubt, ein ideales System gefunden zu haben, Sands sucht noch.